Professionalität und Beziehung – Rolle und Persönlichkeit
In welcher Beziehung stehe ich als Berater*in, Therapeut*in oder andere*r professionelle Helfer*in zur Klient*in? Wie sieht es aus mit Augenhöhe und Respekt in einer asymmetrischen Beziehung? Ist eine Hierarchie oder Ungleichheit gegeben? Gilt es, diese ganz aufzuheben? Was bedeutet der Gedanke, dass der/die Klient*in Expert*in ihres/seines Lebens ist und der/die Berater*in sich als Expert*in für den Prozess sehen kann? Wie umgehen mit persönlichen und/oder politischen Positionierungen – wenn sie angefragt werden, oder wenn sie nicht angefragt werden, aber sich mir aufdrängen? Wie sieht es aus mit Selbstoffenbarungen?
Und schließlich: Was sind die Kriterien, die je ich meinen Entscheidungen und Perspektiven hinsichtlich dieser Fragen zugrundlege: berufliche Bestimmungen, ethische Leitlinien, die Ausrichtung und Ausgestaltung „meines professionellen Ansatzes“, persönliche und politische Überzeugungen?
Diese Fragen haben sich vielfältig in meiner beraterischen und therapeutischen Arbeit mit traumatisierten Menschen, aber auch in der Vermitteltheit von Supervision, Fortbildungen und Vorträgen aufgeworfen. Gern möchte ich einen Raum für Ihre konkrete Reflexion öffnen.